Geschichte Washingtons

Der inzwischen durch eine Kopie ersetzteTotempfahl auf dem Pioneer Square in Seattle, 1907
Das Boeing-Werk Everett, die größte und wichtigste Produktionsstätte des US-Luft- und Raumfahrtkonzerns Boeing

Die Geschichte Washingtons umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des US-amerikanischen Bundesstaates Washington von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Sie reicht mit Blick auf die menschliche Besiedlung knapp 14.000 Jahre zurück. Die Nachkommen der ersten fassbaren Bewohner, auch wenn dies bei einigen der frühesten Funde umstritten ist, gehören heute zu den Küsten-Salish im Nordwesten, dazu kommen Binnen-Salish, wie die Spokane, und andere Gruppen des Hinterlands. Insgesamt erkennt die zuständige Behörde des Innenministeriums heute 29 Stämme und Reservatsgruppen innerhalb des Staates an.

Einige Orte, wie etwa Fort Vancouver, Walla Walla und Spokane, gehen auf Handelsposten der Pelzhandelsgesellschaften zurück, die nach 1800 bis zur Übernahme durch die Vereinigten Staaten die Region beherrschten. Das galt vor allem für die britische Hudson’s Bay Company, die sich gegen russische, amerikanische und spanische Konkurrenz durchsetzte. Dabei schleppten schon die ersten Europäer die Pocken ein, die die lokalen Kulturen an den Rand des Zusammenbruchs brachten, vor allem während der Epidemien ab 1775 und 1862.

1846 übernahmen die USA das Gebiet von der Hudson’s Bay Company, doch erst 1889 wurde ihm der Status eines Bundesstaats zuerkannt. Während dieser Zeit waren einerseits die Binnengrenzen der USA umkämpft, andererseits versuchten expansionistische Gruppen das britische bzw. kanadische British Columbia zu annektieren, wenn nicht ganz Kanada. Darüber hinaus wurden die Verwaltungseinheiten (Countys) eingerichtet und das heute vergleichsweise kleine Olympia zur Hauptstadt. Die Ureinwohner im Osten (Colville) und Süden (Yakama) wurden zu dieser Zeit, teils auch mit anderen Stämmen zusammen, in Reservate gedrängt, was mehrere Indianerkriege auslöste.

Zunächst kamen neben den Siedlern vor allem Goldsucher in die Region, später boomte die Holzindustrie, die jedoch bald an natürliche Grenzen stieß. Die transkontinentalen Eisenbahnverbindungen sorgten dann für eine sprunghaft anwachsende Zahl von Siedlern und Industriearbeitern. Die Wirtschaftskraft und das Kapital ballten sich in zuvor weniger bedeutenden Orten, vor allem in Seattle. Dabei profitierte die Region von den Weltkriegen, insbesondere von den Kämpfen im Pazifik während des Zweiten Weltkriegs, und Washington wurde für Luftwaffe (Everett) und Flotte (Bremerton) ein bedeutender Standort. Daneben entstanden andere Industrien wie die Flugzeugindustrie, die erste Nuklearfabrik der Welt und in der Informationstechnologie tätige Unternehmen. Zunehmend spielt der Tourismus, der vor allem von den Nationalparks lebt, und auch die Kasinos der Indianerreservate eine wichtige Rolle als bedeutende Arbeitgeber.


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